Formalen Aktivierung von Artikel 50

Nach der formalen Aktivierung von Artikel 50 durch Großbritannien wird der Austritt offiziell eingeleitet. Zusammen mit den 26 anderen Mitgliedstaaten steht unser Land für eine schnelle Aufnahme der Verhandlungen über die Modalitäten des Austritts bereit. Es gilt, diesen Austritt so geordnet wie möglich zu gestalten.

Charles Michel, Premierminister: „Belgien wird sich in die Verhandlungen konstruktiv einbringen. Wir sind davon überzeugt, dass die Vereinbarungen sowohl im Interesse Großbritanniens als auch der Europäischen Union sein müssen. Es ist von wesentlicher Bedeutung, dass die Rechte der europäischen Bürger in Großbritannien auf Grundlage der Gegenseitigkeit gewahrt bleiben. In der Vergangenheit eingegangene Verpflichtungen müssen eingehalten werden. Übergangsregelungen müssen einen schnellen Übergang möglich machen, wobei der Rechtsrahmen deutlich abgesteckt werden muss.“

So sehr wir es auch bedauern, unser Land respektiert die britische Entscheidung, aus der Europäischen Union auszuscheiden. Der offizielle Antrag bringt die erforderliche Klarheit nach dem Referendum vom 23. Juni 2016. Belgien strebt so enge Bande wie nur möglich zwischen Großbritannien und der Europäischen Union an.

Belgien ist einer der Mitgliedstaaten mit bedeutenden wirtschaftlichen Verbindungen zu Großbritannien, sodass wir uns bei den Verhandlungen dafür einsetzen werden, dass die Regelungen unseren kurz- und langfristigen Interessen optimal entsprechen.

Charles Michel, Premierminister: „Wir sind Befürworter eines weitreichenden Freihandelsabkommens mit Großbritannien. Ein solches Abkommen muss die Integrität des Binnenmarkts mit seinen vier Grundfreiheiten sichern. Die Gewährleistung eines ehrlichen und gleichgroßen Spielfels (level playing field) steht dabei im Vordergrund, ebenso wie die Schaffung eines soliden Rechtsrahmens. Eine solche Vereinbarung fußt auf einem gesunden Gleichgewicht zwischen Rechten und Pflichten.